
Garten im Juno
Nach einem kalten Winter und einem kühlen und eher nassen Frühjahr geht es jetzt im Juni so richtig los im Garten. Im Mai schienen die Pflänzchen und Keimlinge noch sehr zögerlich zu sein, ob sie jetzt wirklich loslegen wollen… jetzt geben sie aber echt alles! Täglich gibt es Neues zu entdecken und oft auch schon zu ernten!
Der Kleine Feuerfalter
Äpfelchen des Cox-Orange Zuckererbsen Die Wilde Karde Kartoffelbeet

Leider habe ich dieses Jahr eine mega Schnecken-Population… die haben es echt auf alles abgesehen! Da sich leider die Gegenspieler wie zB der Igel noch nicht eingefunden haben, blieb nur eins: selbst absammeln! Hunderte Schnecken habe ich gesammelt und natürlich nicht getötet, sondern an einem nahegelegenen kleinen Flüsschen mit dichter und schattiger Ufervegetation ausgesetzt – ich hoffe sie mögen es da so gern, dass sie nicht zurückkommen… Kartoffelstauden, Disteln, Kräuter wie Thymian, Bohnenkraut und Minze, Zwiebelgrün, Sonnenblumen und Kürbispflanzen… ich habe wohl echt Gourmet-Schnecken im Garten. Schnecken haben natürlich auch eine Aufgabe im Garten, nämlich alte, kranke oder verletzte Pflanzenteile zu essen und damit den Garten “aufzuräumen”. Geschwächte Pflanzen, die zB kurz vor dem Blühen ausgegraben und mir geschenkt wurden, hatten bei mir keine Chance gegen die Schnecken. Am nächsten Tag waren sie spurlos verschwunden. Leider habe ich aber so viele Schnecken gehabt (wirklich Hunderte! 600 – 700 Schnecken habe ich sicher aus meinen 700qm rausgeholt!), dass sie aufgrund fehlenden Angebots von kranken und schwachen Pflanzen auch alles mögliche andere auf den Speiseplan holten. So jedenfalls meine Theorie.

Um Gegenspieler wie den Igel oder auch Spitzmäuse anzulocken, habe ich schon gleich zu Beginn meiner Gartenübernahme für geeignete Behausungen gesorgt. Letztes Jahr hatte ich zeitweise Besuch eines Igels (deutlich spürbar mit drastischer Reduzierung von Nacktschnecken…), der sich aber leider nicht dauerhaft bei mir angesiedelt hat.

A propos Gegenspieler: in einem meiner Beete wächst wilder Sauerampfer zwischen Bohnen, Kapuzinerkresse und Co. Irgendwann sah ich, dass die oberen Hälften der langen Blütenstiele komplett schwarz vor lauter Läusen waren! Ich habe dann kurz überlegt, ob ich die Triebe abschneiden soll… nicht dass die Läuse noch auf andere Gewächse übersiedeln. Ich war etwas gefrustet vom Hunger der Schnecken und dass ich schon so viele Pflänzchen missen muss… Jedenfalls habe ich mich entschieden die Triebe stehen zu lassen, weil es ja auch sein kann, dass die Sauerampfer die Läuse anzieht und sie eben deswegen nicht auf andere Pflanzen übersiedeln! Letzte Tage bin ich dann durch meinen Garten gegangen und habe folgendes Bild gesehen:

Ich habe auf dem Sauerampfer genau drei Marienkäfer gefunden, die einfach mal Tabularasa mit den Läusen veranstaltet haben. Eine Marienkäfer-Larve kann am Tag bis zu 400 (!) Läuse vertilgen, der ausgewachsene Marienkäfer immerhin noch bis zu 200! Hier haben sie einen gedeckten Tisch vorgefunden und müssen nicht mal suchen 😉

